Kommunaler Wohnungsbau Reischach
Eggenfeldenerstraße
Wettbewerb in Zussamenarbeit mit hope Architekten und studiofutura, 2023
Zwei Baukörper definieren das neue Wohnquartier auf dem ehemaligen Rathausareal. Maßgeblich für die Gestaltung der Gebäude ist die Verknüpfung zwischen den privaten Wohnräumen und den Außenräumen, dem Ausblick in den Naturraum, sowie diese Qualitäten bis in die Wohnungen zu transportieren.
Als Antwort auf die erhöhten Verkehrswertimmissionen (ausgehend von der Bundesstraße B588), schirmt die Riegelbebauung das Quartier vom Verkehrslärm ab und ermöglicht eine hohe Freiraumqualität zum Hof und entlang der neu definierten Uferzone des Baches.
Der rückwärtige Punktbaukörper folgt der Topographie des Grundstücks und definiert die Raumkante zum Verbindungsweg entlang der südlichen Grundstücksgrenze.
Am Bachufer im Südosten des Wettbewerbsgebietes entsteht ein neuer Gemeindeplatz. In der Gewerbeeinheit im Erdgeschoss des Punkthauses ist eine kleine Bäckerei mit Café geplant. Im angrenzenden Außenbereich ist ein gewerblicher Betrieb im Freibereich vorgesehen.
Der Uferbereich des Reischachbaches steht der Öffentlichkeit zur Verfügung. Entlang des Baches entstehen Orte zum Verweilen, sowie eine Fuß- und Radverbindung, die die Eggenfeldener Straße mit der Erlbacher Straße verbindet.
Der halböffentliche Freibereich zwischen den beiden Baukörpern wird mit Angeboten für die Anwohner ergänzt. Die unterschiedlichen Geländehöhen erzeugen auf natürliche Weise eine Abgrenzung zwischen öffentlichen und privaten Bereichen.
Zum Schutz vor schädlicher Umwelteinwirkungen schlagen wir im Riegelbaukörper lärmabgewandte Grundrissorientierungen vor. Sämtliche Wohnungen sind „durchgesteckt“. Die privaten Außenbereiche in Form von Terrassen und Loggien sind, wie die Mehrzahl der schutzbedürftigen Räume jeder Wohnung zur lärmabgewandten Seite orientiert. Straßenseitig dient eine verglaste Loggia als Pufferzone und gewährleistet eine natürliche Belüftung der straßenseitig orientierten Räume.
Die Wohnungen verfügen über fließende Raumabfolgen. Durch den weitestgehenden Verzicht auf Flure entstehen größere Wohnbereiche bei gleichzeitiger Einhaltung der Wohnraumförderungsbestimmungen unter Beibehaltung der Wohnfunktionalität und -qualität.
Die Fassaden der Riegelbebauung sind durch leichte Vor- und Rücksprünge geprägt welche sich aus der Struktur des Hauses herleiten. Ergänzend sorgen drei Hauseingänge zusätzlich für eine optische- und funktionale Gliederung des langen Baukörpers in der Straßenflucht.
Beim Punkthaus werden diese Themen aufgegriffen was den kompakten Baukörper feinteiliger wirken lässt. Um die hohe Anforderung an geforderten Stellplätze zu erfüllen und das Umfeld des Wohnquartiers von parkenden Fahrzeugen frei zu halten, ist eine Tiefgarage geplant. Um den Platzbedarf für den ruhenden Verkehr möglichst gering zu halten, ist ein Doppelparksysteme vorgesehen.